Unser Workshop auf der 27. Bundesschülerratstagung der freien Waldorfschulen

Über das Himmelfahrtswochenende (10. bis 13. Mai 2018) ergriffen wir (Leo, Lotta und Vincent) die Gelegenheit und nahmen an einer Tagung der Bundesschülerräte
freier Waldorfschulen Deutschlands teil. Wir nutzten die Tage, um Kontakt zu engagierten Waldorfschülern aufzubauen, die Interesse am Austauschnetzwerk Blick-Richtung-Vielfalt zeigten.

Hier gehts zum Aftermovie der Tagung!

Dafür fuhren wir quer durch Deutschland nach Überlingen am Bodensee und wanderten durch den Wald, bis wir schließlich die beeindruckende Waldorfschule erreichten, in der bereits 300 Waldorfschüler aus ganz Deutschland hitzig diskutierten.

Im Rahmen der Tagung, die diesmal unter dem Motto „Macht und Menschlichkeit” stand, wurden verschiedenste Workshops und Arbeitsgruppen angeboten, von denen auch wir eine leiten durften.

Unsere Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit verschiedenen Fragen zu den Themen Schulaustausch und Schulentwicklung: Welche Aufgaben haben Schulen heutzutage und welche Verantwortung ist damit verbunden? Wie könnte Bildung gestaltet und weiterentwickelt werden? Wer hat die Macht, Lerninhalte- und Formen auszuhandeln? Wie können wir uns als Lernende geschickt an diesen Prozessen beteiligen? …

Hierbei ging es uns natürlich auch darum, unser Netzwerk vorzustellen, welches sich als Organisations- und Ideenplattform bereits bewährt hat und nur darauf wartet, noch intensiver und vielseitiger genutzt zu werden. Im Zuge dessen stellte sich heraus, dass die Waldorfschulen untereinander beeindruckend gut vernetzt sind: Neben den zweimal jährlich stattfindenden Schülerratstagungen treffen die Waldörfler zu verschiedensten anderen Anlässen zusammen. So gibt es neben der
Waldorf-Schülervertretung, welche ebenfalls regelmäßig tagt, zahlreiche Messen und Fortbildungen sowie verschiedene Projekte, wie zum Beispiel die Junge Waldorf-Philharmonie – eine ganz eigene Kultur eben.

So wie für uns drei das Schulkonzept Rudolf Steiners ziemliches Neuland war, so hatten die wenigsten Mitglieder unserer zu leitenden Arbeitsgruppe dort in Überlingen bereits von anderen alternativen Bildungsansätzen gehört. Es gab daher eine Menge zu erfahren und zu berichten und die Idee, andere Schulen zu besuchen, fand allgemeinen Anklang.

Neben den Arbeitsgruppen fanden über die Tage im großen Saal der Waldorfschule mehrere Podiumsdiskussionen statt und es wurden Vorträge zu verschiedenen Aspekten und Perspektiven zu Menschlichkeit und Macht gehalten.

Besonders inspirierend war für uns das verwinkelte, bunte Schulhaus, was wir bis zum Tag unserer Abreise nicht vollständig durchstiegen haben: Überall hin verzweigten sich Gänge und Räume verschiedenster Formen und an allen Ecken gab es irgendein ausgefallenes Detail. Das ganze Haus steckte voller Ideen, bei denen man gleich Lust bekam, selbst etwas zu gestalten. Wir waren ganz beseelt von der ausgesprochen harmonischen und offenen Stimmung, die von den Tagungsmitgliedern ausging. Alle schienen einander irgendwie vertraut. An den Abenden wurde sehr viel erzählt, getanzt und Musik gemacht, und es war eine einzigartige Erfahrung, dieses besondere Gruppengefühl einmal mitzuerleben.

Dieser Bericht wurde von Leo Knauf, Vincent Heidemann und Lotta Steenbeck verfasst und gibt somit einen authentischen Einblick auf die gemeinsam erlebten Tage in Überlingen. Tagungsberichte stellen niemals die Meinung des gesamten Netzwerks dar. Mit freundlicher Unterstützung des Redaktionsteams!