Vision

Hintergrund und Antrieb

Leben in unserer heutigen Gesellschaft bedeutet, täglich damit konfrontiert zu werden, dass Konflikte und Probleme durch einen intoleranten Umgang im Miteinander entstehen.

Doch einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen und sich in andere Menschen hineinzuversetzen, um deren Denkstrukturen zu verstehen ist nicht immer einfach. Es fällt uns also oft schwer, reflektiert über neue, fremde bzw. ungewohnte Sachverhalte zu urteilen und altbekannte sowie eigene Ideen zu hinterfragen – insbesondere weil wir selten dazu kommen, unser gewohntes Umfeld zu verlassen und uns mit dem Unbekannten und Andersartigen  auseinanderzusetzen.

Doch wo werden wir darauf vorbereitet in einer sich konstant weiterentwickelnden Gesellschaft zu leben, ihre Vielfalt und Freiheit wahrzunehmen und progressiver Teil einer gemeinschaftlichen Veränderung zu werden?

Gerade in der Schule, dem Ort an dem Menschen eigentlich die Grundlagen für ein friedliches und demokratisches Miteinander lernen sollten, ist diese Vielfalt leider viel zu selten gegeben.

So ist das dreigliedrige deutsche Bildungssystem ein recht starres und effizienzorientiertes Konstrukt. Nur in wenigen Situationen wird einem die Möglichkeit geboten, das eigene Blickfeld auszudehnen, eigenständige Gedanken zu entwickeln, die eigene Persönlichkeitsentwicklung anzutreiben und Gegebenheiten zu hinterfragen – denn um den eigenen Horizont zu erweitern fehlt es in der Schule meist an Wille, Flexibilität oder einfach an Zeit im Stundenplan.

Das Austauschnetzwerk BlickRichtungVielfalt

Dieses Netzwerk soll nun Rahmen und Raum geben um jedem interessierten Menschen den Besuch und den Austausch an und in Schulen zu ermöglichen, um so den Facettenreichtum von Schule, Bildung und Lernmöglichkeiten zu entdecken.

Zum einen als Austausch auf der persönlichen Ebene, als individuelle Erfahrung und Bereicherung durch das Kennenlernen neuer Menschen, (Lern-)Kulturen und Ideen.

Zum anderen auf der schulorganisatorischen Ebene, wo Schüler*innen pädagogische Konzepte reflektieren und diskutieren und so zwischen Schüler*innen und Schule Kritik, Vorschläge und Rückmeldungen ausgetauscht werden – denn man hinterfragt nicht, was einem selbstverständlich erscheint und was nicht in Bezug zu Alternativen gesetzt werden kann.

Damit es jedoch nicht nur bei Ideen bleibt, möchte dieses Netzwerk auch als Sprachrohr fungieren. Als dritte Ebene folgt also, dass aus diesem Austausch Handlungen folgen, sich Menschen in themenbezogenen Projekten zusammenfinden und so Veränderungen in der deutschen Bildungslandschaft und darüber hinaus anregen und umsetzen.

Um die Vielfalt in diesen Austauschen aufrecht zu halten, ist es wichtig, dass dieses Netzwerk nicht versucht, eine bestimmte Schulform oder Ausrichtung von Pädagogik zu propagieren, sondern jede Person willkommen heißt und ihre eigene Meinung entwickeln lässt.

Diese Erfahrungen und Änderungen könnten sowohl ein erster Schritt in Richtung eines besseren Bildungssystems als auch den Weg zu einer offenen und toleranten Gesellschaft der Zukunft eröffnen, in der Menschen eher für ein verständiges Miteinander als ein unreflektiertes Gegeneinander einstehen.