Beinahe hätte unser Netzwerk selbst einen Stand auf der größten Bildungsmesse Deutschlands gehabt. Bei unserem Besuch stellten wir aber fest: Hauptsächlich geht es hier um Klassenzimmerdigitalisierung und Materialrabatte für Lehrkräfte und Referendare. Ein kleiner Reisebericht.
Für mich war es der erste Besuch der didacta überhaupt – wenngleich ich mich durch etliche CeBIT-Besuche auf dem hannoveraner Messegelände sowie mit dem Messetreiben an sich schon recht gut auskannte. Dafür, dass die didacta aber lediglich drei Hallen umfasste, herrschte an diesem Freitag als vorletzten Tag der Messewoche reges Treiben, was besonders zur Stoßzeit um 10 Uhr spürbar war.
Gerade beim Einlass war aber klar, an wen sich die Messe denn richtete: Unglaublich viele junge Frauen mit pädagogischem Flair mussten mit ihren kleinen Reiseköfferchen durch die Taschenkontrollen am Eingang, die später genug Platz für sämtliche Hefte, Broschüren, Flyer, Bücher, Referendar-Starter-Pakete und sonstige Einkäufe und Mitbringsel haben sollten. Klar war aber auch, dass es vielleicht an jeder Ecke Gummibärchen, Celebrations, Kekse und manchmal auch Popcorn kostenlos gibt, die didacta aber sonst den Charakter einer Verkaufsmesse hat, die dementsprechend ordentlich Bargeld verlangt.
Wir kamen nun also in Halle 13 an, die unter den Themen „Berufliche Bildung / Qualifizierung“ sowie „didacta digital“ zusammengestellt war. Präsent waren für mich hierbei Aussteller, die Schulmanagement (und teilweise auch Kita-Management) vornehmlich über Softwarelösungen möglich machen wollten; teilweise mit eigenen Kurznachrichtenmessengern für die hiesige Schulgemeinschaft. Neben Ständen der Bundeswehr, Massagehalsbändern und namhaften Zeitungen gab es dann noch viele Aussteller, die sich mit Schuleinrichtung und –mobiliar beschäftigten und viel weiches und ergonomisches präsentierten. Auch wenn diese erste Halle viele Besucher in die Zwischengänge locken konnte, lief der Hauptstrom aber nach Halle 12, der Halle für „Schule / Hochschule“ und natürlich der Verlage, wie Klett, Cornelsen, Westermann, Calwer, Beltz, C.C. Buchner, Finken, usw., welche die vielen Besucher mit Willkommenspaketen und Messepreisen lockten.
Natürlich haben wir dann dort bei dem Stand vom eTwinning-Netzwerk vorbeigeschaut, denen wir uns thematisch noch am nächsten sahen. Doch selbst bei deren Preisverleihung an verschiedene Schulvertreter konnten wir nicht recht anknüpfen: Die Art des Austausches ist hier einfach eine ganz andere und vor allem eine stärker Fachbezogene, als das bei unserem “diffusem pädagogischen Interesse” der Fall ist.
Dieses Bild setzte sich dann auch in Halle 11 fort. Sogesehen war der Besuch der Messe für unser Netzwerk nicht sehr ergiebig, wenngleich wir hier einen guten Einblick in die kommerziellen Einflüsse des Pädagogischen bekommen konnten.
Geschrieben von Arne Arend, Student in Halle an der Saale.